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Kulinarischer Abend 2024

Der diesjährige kulinarische Abend des Lions Club Kusel unter der Planung von Lionspräsidentin Anke Schneider hat sich Portugal gewidmet, einem Land, das wir vom Urlaub her wohl kennen, das aber weitaus mehr zu bieten hat als Sonne und Wasser. Es blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück, ist aber auch vielfältig in Kultur und Kulinarik. 
Anke Schneider begrüßte die 31 Teilnehmerinnen und Teilnehmer gleich zu Beginn mit einer Überraschung während des Sektempfanges. Ein Quintett mit Rotariern aus dem Südwesten Deutschlands, die über die Grenzen hinaus Engagements erhalten, spielten zu Beginn bekannte Melodien mit Trompete, Horn und Tuba, so dass gleich zu Beginn des Abends eine schöne Einstimmung geschaffen wurde. Dies genossen auch Lionsfreunde aus Birkenfeld und Idar-Oberstein, die der Einladung des Clubs gefolgt waren. Anke Schneider hat Portugal wegen ihrer verwandschaftlichen Beziehungen dorthin kennen und lieben gelernt und dadurch tiefere Einblicke in Land und Leute gewinnen können. 

Portugal hat eine sehr bewegte Geschichte, die dem Land in der Vergangenheit durch die Seefahrt großen Reichtum bescherte. Christoph Kolumbus startete von hier aus sein Abenteuer, das zur Entdeckung Amerikas führte. Die Seefahrt prägte eine ganze Nation und reicht in seinen Auswirkungen bis in die Gegenwart hinein. Kulturen aus vielen Ländern und Kontinenten mischen sich mit einheimischen Sitten und Gebräuchen und haben natürlich auch die portugiesische Küche geprägt. Die portugiesische Sprache ist romanischen Ursprungs, aber auch Englisch verstehen dort sehr viele Menschen, was zu einer gewissen Internationalität beiträgt. Fisch und Fleisch stehen oft auf der Speisekarte und die Menschen haben einen ausgeprägten Hang zu süßen Speisen, was sich durch einen orientalischen Einschlag durch die Nähe zu Afrika und auch durch die Seefahrt erklärt. 

Marie Thérèse Marx begrüßte die Gäste im Namen vom Felschbachhof und Michael Emig kredenzt die korrespondierenden Weine zu dem Menü und gibt dazu natürlich in seiner gewohnt kurzweiligen und witzigen Manier Hinweise zum Weinanbau im Land. Portugal ist ein südlich geprägtes Land und auch die Mentalität der Menschen ist südlich geprägt, was Michael Emig beim Einhalten des Termins nach dem Ordern der Weine bisweilen stark ins Schwitzen gebracht hat.
Leider sind die Weine nicht so bekannt, wie sie es verdient hätten, was die Verkostung an diesem Abend auch deutlich gemacht hat. Auf 300 000 ha gibt es Weinanbau, also auf ca. 3 % der gesamten Landesfläche. 500 verschiedene Rebsorten, davon ca. 250 kommerziell genutzt, bringen autochthone Spitzenweine hervor, die die local Heroes der Weinwelt sind und die in der Region wachsen, in der sie ihren Ursprung haben. Sie müssen keine Konkurrenz fürchten. Das Klima wird je nach Region vom Atlantik oder dem Mittelmeer bestimmt. Dabei bekommen die Trauben Zeit reif zu werden. Tradition und Moderne prägen die Weine.
Der Weinbau begann mit den Römern. Durch die Seefahrt gelangten die Weine in viele Länder. 1756 entstand das erste Weinbaugebiet. Die Entwicklung hin zu einer Demokratie haben ab den fünfziger Jahren des letzten Jahrhunderts Wirtschaft und Weinanbau beflügelt. Jeder Weingeschmack kann bedient werden und als Speisebegleiter sind sie hervorragend geeignet. Kenner und Laie kommen voll auf ihre Kosten. Mit einem Zitat von Euripides hebt Michael Emig die Bedeutung des Weines noch einmal hervor: Wo der Wein fehlt, stirbt der Reiz des Lebens. Damit und mit der Weinauswahl hat Michael Emig den Nerv der heutigen Gäste klar getroffen und das Menü aus Kroketten vom Kabeljau, einer ungewöhnlichen Kartoffelsuppe, geschmortem Hähnchen mit Reis und Pasteis de Belém (Blätterteigtörtchen) mit Marzipaneis hervorragend begleitet. Der gereichte Portwein am Ende des Menüs kommt wie alle Portweine aus dem Durotal und wird durch Zusatz von Alkohol hergestellt. Das Dessert mit dem entsprechenden Portwein rundet das Menü ab und bildet den Abschluss der Menüfolge. Danach war für die Gäste noch ausreichend Gelegenheit zum Plaudern und evtl. noch für den ein oder anderen Schluck Wein. 

Es war ein sehr gelungener Abend. Allen, die dazu beigetragen haben, dass sich die Gäste in höchstem Maße wohlfühlen, sei ein herzliches Dankeschön gesagt. Es war wie immer eines der Highlights im Ablauf des Jahresprogramms vom Club.

gez. LF Hildegard Marx
Pressebeauftragte des Lions Club Kusel